Bei seinem gestrigen Überraschungsbesuch bei ver.di Vertrauensleuten in der Bovender Netto Filiale sicherte MdB Jürgen Trittin den Beschäftigten seine Solidarität zu.
Der Fraktionsvorsitzende im Bundestag der Partei Bündnis 90/die Grünen zeigt unter www.neulich-bei-netto.de als Pate von Jutta R. Gesicht, weil, so Trittin, „gute Arbeits- und Ausbildungsverhältnisse auch im Einzelhandel selbstverständlich sein sollten.” Nach einem Einkauf in der Filiale machte Trittin im Gespräch mit aktiven ver.di Mitgliedern deutlich: angesichts aggressiver Arbeitgebermethoden und arbeitgeberfreundlichen Betriebsräten sei der Aufbau von gewerkschaftlichen Vertrauensleuten bei Netto durchweg unterstützenswert.
Die ver.di Vertrauensleute der Discount Tochter Netto des Edeka- Konzerns werfen ihrer Arbeitgeberin vor, Tarifverträge und Arbeitsschutzgesetze systematisch zu unterlaufen weil zu wenig Personal zur Verfügung gestellt wird. Nachdem sie in der Region Südniedersachsen seit 2011 erste erfolgreiche Schritte für menschenwürdige Arbeitsbedingungen unternommen haben schloss Netto im Juni und Juli von heute auf morgen vier der Göttinger sieben Filialen. Laut Netto habe dies rein wirtschaftliche Gründe. Gegenüber Beschäftigten haben Führungskräfte jedoch sehr wohl einen Zusammenhang bestätigt. In einem Spitzengespräch Ende Juli sagte Netto der Gewerkschaft verdi gegenüber zu, bis Mitte August zu entscheiden, ein internes und öffentliches Bekenntnis zu den im Grundgesetz verankertem Recht auf gewerkschaftliche Betätigung auszusprechen.
„Dieser Schritt würde die Lage in der Region Göttingen beruhigen und verloren gegangenes Vertrauen in die Geschäftspraxis von Netto wieder wettmachen“ so Katharina Wesenick, ver.di Gewerkschaftssekretärin.
Jedoch: die Vereinbarung wurde von Netto gebrochen. Bis heute wartet die Gewerkschaft auf eine Rückmeldung der Konzernspitze. Darüber hinaus berichten die Vertrauensleute von Fällen, in denen Führungskräfte neu eingestellten Auszubildenden die rechtswidrige Frage nach ihrer eventuellen Gewerkschaftszugehörigkeit stellen. „Da das Verhältnis des Unternehmens Edeka zum Grundgesetz also bis heute ungeklärt ist ergibt sich die Frage, ob diese Vorgänge nicht eine Untersuchung des Verfassungsschutzes rechtfertigen würden“ so Trittin.
Doch auch Positives konnten die ver.di Aktiven aus der Bovender Filiale dem Grünen Spitzenpolitiker berichten: so sei es gelungen, die unbezahlte Mehrarbeit zurück zu drängen und, trotz Spaltungsversuche seitens der Führungskräfte, ein Klima des Zusammenhalts und der gegenseitigen Unterstützung zu etablieren.
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