Zu ihrem 90. Geburtstag hat mich die Wirtschafts Woche um einen Kommentar gebeten. Ich gratuliere ihr herzlich zu diesem Jubiläum.
Lesen muss ich die Wirtschafts Woche seit über einem Vierteljahrhundert. Umweltpolitiker müssen wissen, was die Gegenseite denkt. Heute mag einer über so was schmunzeln. Damals wussten beide Seiten – die Ökos wie die Industrielobby -, was sie aneinander hatten: Sie waren sich Gegner. Beide hatten sich nicht träumen lassen, dass Umweltpolitiker sich einst als die klügeren Industriepolitiker erweisen würden. Siehe erneuerbare Energien, siehe Elektromobilität. Als Sturmgeschütz des Neoliberalismus durchlebte die Wirtschafts Woche den Anfang des neuen Jahrtausends – und musste den Zusammenbruch dieser Idee in der Finanzkrise 2008 verarbeiten. Die Neuaufstellung ist ihr gelungen. Unter einer neuen Chefredakteurin ist aus der alten Dame kein ökokeynesianisches Kampfblatt geworden, aber ein plurales, global aufgestelltes Magazin. Die Wirtschafts Woche ist keine Pflichtlektüre mehr. Ich lese sie gerne.
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ARCHIV: auf dieser Seite gibt es (nichts NEUES) zu sehen
Mit meinem Ausscheiden aus dem Bundestag Anfang 2024 wird diese Seite nicht mehr gepflegt. Hier finden sich alle Beiträge, Pressemitteilungen, Blog- und Gastbeiträge bis zum September 2024. Neues und aktuelles gibt es auf meiner Website www.trittin.de
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Energiewende in Deutschland – und der Welt: Rede bei der 3. KlimAKonferenz am 17.09.24 in Berlin
Lieber Christian Theobald, Meine Damen und Herren, Vielen Dank für die Einladung. 1 Global Denken – Lokal handeln Aber ich wundere mich, dass sie mich eingeladen haben. Denn folgt man Sarah Wagenknecht, Markus Söder oder Stefan Brandner – also BSW, CSU oder AfD – dann sind „Die Grünen die gefährlichste Partei Deutschlands“. Warum sind wir…
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Und Tschüss! Warum ich nach 25 Jahren mein Mandat niederlege
Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Britta, Liebe Katharina Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl. Ihr ward so nett, mir zum Beginn unserer regulären Fraktionssitzung das Wort zu geben.
Vor einigen Wochen meinte Paula, sie hätte sich ja wohl auf meinen Platz gesetzt. Wir sind alle Gewohnheitsmenschen. Wenn die Handtuchregel auch künftig gilt, wird hier ab Januar der Platz von Ottmar von Holtz sein.
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Ottmar kennt die Arbeit in der Fraktion. Er war von 2017 bis 2021 Mitglied der Fraktion. Manche kennen ihn als aktuellen Sprecher der BAG Internationales und Frieden.
Warum höre ich in der Mitte der Legislaturperiode auf?
Für einen politischen Menschen gibt es keinen guten Zeitpunkt aufzuhören.
Irgendwas ist immer, wo wir meinen gebraucht zu werden, wo wir nicht stillsitzen können und zuschauen. Ihr habt selbst gesehen, was mich in den letzten Wochen angetrieben hat – vom Terror der Hamas und dem Krieg im Gaza bis zur Klimaaußenpolitikstrategie.
Doch wir reden nicht vom Ende der Politik, sondern vom Ende meines Mandats.
Ich finde, 25 Jahre Bundestag sind ein guter Grund.
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