Essen wie zuhause
Soziale Distanz ist unser Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Drei Wochen haben wir dafür 22 Rezepte veröffentlicht, wie wir dabei gut essen können. Meine Serie #HomeKitchen endet heute.
Eigentlich sollte sie schon Ostern beendet werden. Aber dann hatten wir noch dieses und jenes auf Lager. Und natürlich kochen wir weiter jeden Tag. Aber wir müssen nun keine Fotos mehr machen und dabei darauf achten, dass das Besteck gerade liegt.
Trotzdem hat es uns Spaß gemacht. Ein Teil der Rezepte entstand über Jahre. Sei es, dass wir Gerichte aus Restaurants versuchten besser zu machen, sei es, dass wir sie von Reisen mitbrachten. Und manches stammt eben auch von unseren Müttern.
Dabei musste für manches, was wir aus Gewohnheit so machten, erstmal nachgemessen werden, wie viel es war, was wir da zusammenrühren. Die ml-Angaben sind nachträgliche Rekonstruktion unserer Pi-mal-Daumen Mengen.
Der Fluch des Barrique
Natürlich haben wir nicht am gleichen Tag gekocht wie publiziert, sondern mit einigen Tagen Verspätung veröffentlicht. Das hatte auch einen Vorteil. Fehlschläge erreichten nicht das Licht der Öffentlichkeit.
Es gab aber auch nur einen ernsthaften. Bei der Zubereitung einer Rehkeule aus der Prignitz enthielt der verwendete südfranzösische Rotwein so viel Holz, dass es die gesamte Sauce ruinierte.
Das erforderte Improvisation. Das Fleisch war nicht kontaminiert, also haben wir die Sauce weggegossen und aus Bratgemüse und einem spanischen Rotwein mit Rosmarin, Wacholder, Nelken und Thymian sowie einem Rest Hühnerfond eine neue Sauce gebastelt. Besser wäre natürlich Wildfond gewesen.
Zur Rehkeule gab es geriebene Rote Beete und Spätzle. Die geriebene Rote Beete ist die bessere Alternative zum deutschen Rotkohl – frisch, süß-sauer. Eine Rote Beete reiben, ¼ Apfel auch, mit Zucker, Salz, Pfeffer, Piment und 1 Löffel Zwiebelschmalz 2 Minuten bei 120°C im Dampfdruckgarer garen. Oder im Wok mit einem Schuß Rotwein andünsten. Mit etwas Balsamico abschmecken.
HomeOffice und HomeKitchen
Wer täglich mehrere Videokonferenzen hat, muss sich drum kümmern, sich rechtzeitig vom HomeOffice in die HomeKitchen zu begeben. Aber jeden Tag zu kochen hilft, das HomeOffice zu strukturieren. Es hat halt ein Ende, an dem die Küche ruft.
Was für das Ende des HomeOffice gilt, gilt auch für den Anfang. Nie sollten wir ohne Frühstücke den Tag im HomeOffice beginnen. Bei mir heißt das Müesli. Wer danach noch Hunger hat – oder wer mittags zwischen zwei Zoom-Konferenzen Zeit findet, um etwas zu essen, kann ja auch zu einem Ei greifen.
Frohes Schaffen und Guten Appetit.

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