Jürgen Trittin im Gespräch zu „Neuer Rechte“

Unter dem Thema: „Die Neue Rechte – und der völkische Angriff auf die Demokratie“ fand am vergangenen Mittwoch (27.3.2019) um 19 Uhr im Auditorium ein Gespräch zwischen Jürgen Trittin, dem Gastprofessor an der TU Berlin und Antisemitismus- und Rechtsextremismusforscher Prof. Dr. Samuel Salzborn und der Bildungsreferentin bei Weiterdenken (Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen) in der Kompetenzstelle zu Strategien gegen Rechtspopulismus Hannah Eitel. Thematisiert wurde unteranderem die Neue Recht im Allgemeinen, die Identitäre Bewegung (IB), der Umgang mit der AfD, sowie Rechtspopulismus, Rassismus und völkische Ideologien. Die Diskussion veranstaltete die Stiftung Leben und Umwelt (Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen).

v.l. Hannah Eitel, Prof. Dr. Samuel Salzborn und Jürgen Trittin

Zu Beginn wurde ersteimal die Neue Rechte thematisiert, was die Neue Rechte zur Neuen Rechte macht und sie damit von der ,alten Rechte´ unterscheidet. Die Neue Rechte wird von Prof. Dr. Samuel Salzborn wie folgt charakterisiert. Sie versuche „den ,Kampf um die Köpfe‘ zu gewinnen. Es geht ihr um die ,kulturelle Hegemonie‘, um am Ende das Ziel einer autoritären Revolution zu verwirklichen“. Hannah Eitel ergänzt, dass es sich bei der Neuen Rechte nicht um Religionskritiker handle. Es handelt sich um antimuslimischen Rassismus. Bezogen auf das erstarken der Rechte in Sachsen, erklärt die in Sachsen arbeitende Eitel: „In Sachsen wurde Rassismus über Jahrzehnte verharmlost. Die politische Kultur, die ,sächsischen Verhältnisse‘, sind ein Ergebnis davon, Ausgrenzung als ,normal‘ zu bezeichnen.“

Bezogen auf die Identitäre Bewegung erklärt Eitel, dass sie das Image des Nazis loswerden wollen. Die Identitäre Bewegung zum Beispiel nutzt eine ganz andere Ästhetik.

Über die AfD kam beispielsweise die Frage auf, wie man mit ihr umgehen soll. Die AfD ist, für Jürgen Trittin, keine rechtspopulistische Partei. Hinter ihrem Weltbild verbirgt sich ein plumper Biologismus. Aus meiner Sicht ist die AfD eine rassistische, völkisch-nationalistische Partei.  Prof. Dr. Samuel Salzborn beschreibt, dass „die AfD will ein geographisch gebundenes, ethnisch und kulturell einheitliches Kollektiv ist, in dem man sich nicht aussuchen kann, ob man ihm angehören möchte oder nicht. Es ist im Kern unfrei. Alles, was dem widerspricht – wie Migration -, wird abgelehnt.“

Verwandte Artikel

Kommentar verfassen

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld