Zur vorläufigen Aussetzung der Ratifizierung des EU-China-Investitionsabkommens und der Reaktion der Bundeskanzlerin erklären Katharina Dröge, Sprecherin für Wirtschaftspolitik, und Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
Es ist richtig, dass die EU-Kommission angekündigt hat, die Ratifizierung des Investitionsabkommen zunächst nicht fortzusetzen. Die maßlosen Überreaktionen Chinas auf die berechtigten Sanktionen der EU haben einem „business as usual“ den Boden entzogen.
Chinas Sanktionen gegen gewählte Parlamentarier*innen und Institutionen sind völlig inakzeptabel. So lange diese Sanktionen in Kraft bleiben, kann es keinen Abschluss des Abkommens geben. Das muss endlich auch die Bundesregierung begreifen. Dass Bundeskanzlerin Merkel offenbar immer noch Druck ausübt, um einen schnellen Abschluss zu erreichen, untergräbt die Bemühungen für eine bessere Menschenrechtssituation in China.
Wenn das Investitionsabkommen langfristig eine Zukunft haben soll, muss die EU zunächst unilateral aktiv werden. Die EU muss ein Importverbot für Produkte erlassen, die im Zusammenhang mit Zwangsarbeit entstanden sind. Nur so kann die EU den Menschenrechtsverletzungen in der chinesischen Provinz Xinjiang entgegenwirken. Wir dürfen uns nicht auf die wachsweichen Zusagen Pekings zur Ratifizierung der ausstehenden ILO-Kernarbeitsnormen verlassen.
Die EU muss zusätzlich Maßnahmen ergreifen, um dem unfairen Wettbewerb aus China zu begegnen. Die Bundesregierung darf sich nicht mehr gegen Maßnahmen wie das internationale Beschaffungsinstrument wehren und muss die EU-Kommission dabei unterstützen, das Anti-Subventionsinstrument und das Weißbuch von Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager voranzutreiben.
Verwandte Artikel
ARCHIV: auf dieser Seite gibt es (nichts NEUES) zu sehen
Mit meinem Ausscheiden aus dem Bundestag Anfang 2024 wird diese Seite nicht mehr gepflegt. Hier finden sich alle Beiträge, Pressemitteilungen, Blog- und Gastbeiträge bis zum September 2024. Neues und aktuelles gibt es auf meiner Website www.trittin.de
Weiterlesen »
Energiewende in Deutschland – und der Welt: Rede bei der 3. KlimAKonferenz am 17.09.24 in Berlin
Lieber Christian Theobald, Meine Damen und Herren, Vielen Dank für die Einladung. 1 Global Denken – Lokal handeln Aber ich wundere mich, dass sie mich eingeladen haben. Denn folgt man Sarah Wagenknecht, Markus Söder oder Stefan Brandner – also BSW, CSU oder AfD – dann sind „Die Grünen die gefährlichste Partei Deutschlands“. Warum sind wir…
Weiterlesen »
Und Tschüss! Warum ich nach 25 Jahren mein Mandat niederlege
Liebe Freundinnen und Freunde,
Liebe Britta, Liebe Katharina Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl. Ihr ward so nett, mir zum Beginn unserer regulären Fraktionssitzung das Wort zu geben.
Vor einigen Wochen meinte Paula, sie hätte sich ja wohl auf meinen Platz gesetzt. Wir sind alle Gewohnheitsmenschen. Wenn die Handtuchregel auch künftig gilt, wird hier ab Januar der Platz von Ottmar von Holtz sein.
Ottmar wird für mich nachrücken. Ich werde im Januar mein Mandat niederlegen.
Ottmar kennt die Arbeit in der Fraktion. Er war von 2017 bis 2021 Mitglied der Fraktion. Manche kennen ihn als aktuellen Sprecher der BAG Internationales und Frieden.
Warum höre ich in der Mitte der Legislaturperiode auf?
Für einen politischen Menschen gibt es keinen guten Zeitpunkt aufzuhören.
Irgendwas ist immer, wo wir meinen gebraucht zu werden, wo wir nicht stillsitzen können und zuschauen. Ihr habt selbst gesehen, was mich in den letzten Wochen angetrieben hat – vom Terror der Hamas und dem Krieg im Gaza bis zur Klimaaußenpolitikstrategie.
Doch wir reden nicht vom Ende der Politik, sondern vom Ende meines Mandats.
Ich finde, 25 Jahre Bundestag sind ein guter Grund.
Weiterlesen »
Kommentar verfassen