Zum Treffen der Delegationen von USA und China in Anchorage erklärt Jürgen Trittin, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:
„Hinter dem außergewöhnlich öffentlich ausgetragenen Schlagabtausch tritt eine wichtige Botschaft eher in den Hintergrund: Es wird miteinander gesprochen. Dass die beiden Supermächte im Gespräch bleiben, ist wichtig.
Die USA und China sind Systemrivalen – und beide Seiten haben entschieden, diesen Konflikt offen auszutragen. Beide haben aber auch klar gemacht, dass es neben harter Konkurrenz und potentiellen Sicherheitsrivalitäten auch Notwendigkeiten der Zusammenarbeit, wie beim internationalen Klimaschutz gibt.
Die neue US-Regierung ist nicht bereit, für einen guten Deal über Menschenrechtsverletzungen oder potentielle Bedrohungen gegen Verbündete hinwegzusehen. China ist im Gegenzug nicht bereit, die USA als einzige Stimme der westlichen Welt zu akzeptieren.
Das Treffen hat Sprengkraft – aber auch das Potential, bei der Bewältigung der Corona-Krise und beim Klimaschutz gemeinsame Linien zu beschreiben. Deshalb sollte man den Theaterdonner vor laufenden Kameras erst bewerten, wenn die Gespräche hinter verschlossenen Türen abgeschlossen sind.“
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